Estnische Initiativen zur integrierten Versorgung im Austausch mit internationalen Nachsorge-Modellen

STROKE OWL meets “Supporting Integrated Care Service Provision in Estonia"

Die Generaldirektion REFORM begleitet die EU-Länder bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Strukturreformen bei ihren Anstrengungen zur Förderung von Beschäftigung und nachhaltigem Wachstum. Im Auftrag des estnischen Sozialministeriums und mit finanzieller Unterstützung der europäischen Kommission entwickelt das Projekt in Estland, koordiniert durch die IFIC - International Foundation for Integrated Care, ein Konzept für eine wert­orientierte, populationsbezogene und integrierte Versorgung.

Dabei sollen u.a.  folgende Fragen beantworten werden: Wie kann die Versorgung von Bürgerinnen und Bürgern über Sektorengrenzen hinweg organisiert werden? Wie lassen sich neben Gesundheit und Pflege auch soziale Dienste und Leistungen, Arbeitslosenhilfe, Bildung und andere Bereiche in ein koordiniertes Konzept zusammenfassen?

Die diesjährige „study tour“ richtete sich an Pflegefachkräfte und Mitarbeiter in estnischen Krankenhäusern aber auch in der Rehabilitation und fand am 15. und 16. April online statt. Der Fokus lag thematisch auf dem Erlernen von integrierten Versorgungs- und Unterstützungsprogrammen und -initiativen zur Nachsorge von Schlaganfallüberlebenden, ihren Betreuern und Angehörigen.

Wichtigstes Ziel für die TeilnehmerInnen der Studienreise: Es sollten Erfahrungen und „Good Practices“ zur integrierten Schlaganfallversorgung und -unterstützung aus ganz Europa vermittelt werden. 

STROKE OWL

So stellte auch das Team der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe den überwiegend estnischen Teilnehmerinnen das Schlaganfall-Lotsen-Modell STROKE OWL vor:

Dirk Kammertöns, Justiziar der Stiftung, startete den Vortrag mit estnischen Begrüßungsworten. Der Leiter des Projekts STROKE OWL, Dr. Georg Galle, präsentierte die Eckdaten und Fakten des innovationsfonds-geförderten Nachsorgeprojekts. Nora Hermanns ergänzte dies um Erkenntnisse und Erfahrungen aus ihrer Fachpraxis als Schlaganfall-Lotsin. Victoria Teipen, die im Projekt 17 Lotsinnen als Koordinatorin und Qualitätsbeauftragte betreut sowie Dr. Markus Wagner aus dem Bereich „Integrierte Versorgung“ rundeten das Programm bei der nachfolgenden Diskussion ab und beantworteten die zahlreichen Fragen der TeilnehmerInnen.  

Deutlich wurde, dass die Nachsorge auch in anderen Ländern große Defizite aufweist und dass deren Optimierung international hohe Relevanz hat. Aus diesem Grund wird die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe weiterhin den Erfahrungsaustausch und den Wissenstransfer bundesweit und international zu anderen Nachsorgeprojekten ausbauen und intensivieren, um gemeinsam die „Good Practices“ der koordinierten Schlaganfallnachsorge voranzutreiben und zu etablieren.