Die Tagungsleitung lag bei Stiftungsmitarbeiterin und DGCC-Vorstandsmitglied Anke Siebdrat und ihrem Vorstandskollegen Prof. Dr. Michael Monzer.
Die DGCC fördert die Anwendung und Entwicklung von Care und Case Management. Dabei handelt es sich um eine Methode, um Menschen in problematischen Lebenssituationen zu unterstützen. Zum Einsatz kommt Case Management beispielsweise bei den Schlaganfall-Lotsen der Stiftung.
Ebenen müssen zusammenrücken
Nach einem Grußwort von Dr. Michael Brinkmeier (Vorstand Schlaganfall-Hilfe) zum Auftakt, sprach Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler (Bertelsmann Stiftung) über eine „gestufte Verantwortung“ im Care und Case Management: Sowohl die Betroffenen und die Case-Mangerinnen und -Manager als auch die beteiligten Organisationen und Systeme übernehmen Verantwortung im Case Management. Das Problem: Die Durchlässigkeit zwischen diesen verschiedenen Ebenen sei aktuell nicht besonders hoch. Der Anspruch müsse es daher sein, die einzelnen Ebenen künftig stärker miteinander zu verzahnen, so Dr. Schmidt-Kaehler.
Case Management fordert Kulturwandel
Prof. Dr. Hugo Mennemann (Vorstandsvorsitzender DGCC) referierte zur Verantwortung im Case Management auf Organisationsebene. Er betonte, vor welch großen Herausforderungen die Anforderungen des Case Managements Organisationen wie die Leistungserbringer stellen. Für die erfolgreiche Umsetzung sei mitunter ein echter Kulturwandel innerhalb der Organisationen notwendig.
Selbstverantwortung fördern
Einblicke in die Praxis lieferte die Podiumsdiskussion von Prof. Dr. Peter Löcherbach (Vorstand DGCC) mit mehreren Case-Managerinnen und -Managern. Hier wurde deutlich, wie wichtig es ist, die Selbstverantwortung der Betroffenen zu fördern. Aufgaben, die die Betroffenen selbst umsetzten können, sollten sie auch selbst übernehmen – nur so seien sie in der Lage, die eigene Selbstwirksamkeit zu spüren.
Betroffene in Forschung einbinden
Rebecca Pries und Dr. Markus Wagner von der Schlaganfall-Hilfe stellten sogenannte PROMs (Patient-Reported Outcome Measures) und PREMs (Patient-Reported Experience Measures) vor. Diese Instrumente ermöglichen es der Wissenschaft, die Betroffenenperspektive auf den Versorgungsprozess und seine Ergebnisse zu erheben. Mit ihrem Einsatz könnten Forschung und Betroffene gemeinsam Verantwortung für eine bessere Versorgung übernehmen, zeigten sich Pries und Wagner sicher.
Freiheit und Verantwortung
Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt (Universität Köln) zog eine direkte Verbindung zwischen Freiheit und Verantwortung. Für das deutsche Sozialgesetzbuch sei beides untrennbar miteinander verbunden.
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