Sobald der Zustand der Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten stabil ist, beginnen rehabilitative Maßnahmen. Ein Experten-Team arbeitet gemeinsam an dem übergeordneten Ziel, die Selbstständigkeit des Betroffenen wiederherzustellen.
Rehabilitation – Ja oder Nein? Wonach wird entschieden?
Für die optimale Wirksamkeit muss die richtige Rehabilitation zum passenden Zeitpunkt einsetzen. Bedeutsam ist daher die frühzeitige Planung. Es ist wichtig, so früh wie möglich mit dem behandelnden ärztlichen Fachpersonal zu sprechen, ob eine Rehabilitation in Frage kommt. Die Entscheidung für eine Rehabilitation ist von der Rehabilitationsfähigkeit und -prognose sowie den Rehabilitationszielen abhängig.
Ab dem 1. Juli 2022 wird die Verordnung der Reha für viele Schlaganfall-Betroffene einfacher.
Rehabilitationsfähigkeit
Basis für die Beurteilung der Rehabilitationsfähigkeit sind die Ergebnisse der medizinischen Untersuchungen und der neurologischen Testverfahren. Dabei wird die körperliche und seelische Verfassung der Betroffenen beurteilt. Die Motivation und die Belastbarkeit für die Teilnahme an einer Rehabilitation sind gegeben, wenn die Patientinnen und Patienten die Maßnahme akzeptieren und die Therapie- und Übungsmaßnahmen durchgeführt werden können.
Rehabilitationsprognose
Die Rehabilitationsprognose enthält medizinische Wahrscheinlichkeitsaussagen über die Erreichbarkeit der individuell definierten Rehabilitationsziele. Grundlagen für die Erstellung der Prognose sind:
- die Erkrankung
- der bisherige Krankheitsverlauf
- das Kompensationspotenzial (die persönliche Ausgleichsfähigkeit)
- die Rückbildungsfähigkeit
Die Prognose wird im Hinblick auf die geeigneten unterschiedlichen Rehabilitationsmaßnahmen gegeben und bezieht sich auf einen begrenzten Zeitraum. Dabei sind die individuellen Ressourcen des Patienten (Alter, Fitness, allgemeiner Gesundheitszustand, Psyche und persönliches Umfeld) zu beachten und zu fördern. Die Rehabilitationsprognose und das Angebot spezieller Therapien sind die Grundlagen für die Auswahl der Rehabilitationsklinik.
Rehabilitationsziele
Zunehmend wichtiger wird auch die frühzeitige Formulierung von Rehabilitationszielen. Vor allem als Begründung bei der Antragstellung verlangen die Kostenträger bereits frühzeitig Aussagen darüber, was für den einzelnen Betroffenen mit der Rehabilitation erreicht werden soll. Mögliche Rehabilitationsziele sind beispielsweise Rückkehr ins Arbeitsleben oder das Erlernen alltagspraktischer Fähigkeiten. Gleichzeitig muss das ärztliche Fachpersonal auch anhand der persönlichen Voraussetzungen der Patientinnen und Patienten die in Frage kommende Phase der Rehabilitation einschätzen oder zum Beispiel entscheiden, ob eine geriatrische oder neurologische Rehabilitation oder geeigneter scheint.
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