Athlet durch und durch

Carsten Zeuke hat einen Traum: Er will bei den nächsten Special Olympics Weltsommerspielen 2027 in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile an den Start gehen. Für diesen Traum trainiert der Markkleeberger fleißig, mit unermüdlichem Ehrgeiz und Disziplin. Ihm half der Sport bereits in den unterschiedlichsten Lebenssituationen.

Im Juli 2013 erleidet Carsten Zeuke einen Schlaganfall, der sein Leben auf den Kopf stellt. Es folgt eine intensive Zeit der Rehabilitation. „Ich habe mich zurück ins Leben gekämpft und alles getan, um wieder auf die Beine zu kommen“, erzählt der 61-Jährige. Seit seinem Schlaganfall leidet er unter spastischen Lähmungen und einer Sehbehinderung. Damit nicht genug: Neun Jahre später, im August 2022, ereilt ihn ein weiterer Schicksalsschlag. Carsten Zeuke erleidet einen Herzinfarkt, der ihm erneut alles abverlangt. Doch auch diesmal gibt er nicht auf und kämpft sich zurück.

Ein wichtiger Anker im Leben von Carsten Zeuke nach seinem Schlaganfall ist die Leichtathletik. Seit März 2018 ist er Mitglied der deutschen Para-Leichtathletik-Nationalmannschaft, in der er seine sportlichen Ziele verwirklicht und immer wieder an seine Grenzen geht. Mit Erfolg: 2019 krönt er sich mit dem Titel Deutscher Meister über 1500 Meter und sammelte insgesamt 11 Medaillen in der Behinderten-Leichtathletik, darunter vier Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen. Für Carsten Zeuke ist die Leichtathletik längst weit mehr als ein Sport – „sie ist eine Lebenseinstellung, eine Möglichkeit, sich selbst zu beweisen und anderen Mut zu machen“, wie er selbst sagt.

Neben dem Sport engagiert sich der 61-Jährige auch in der Schlaganfall-Nachsorge. Er ist aktives Mitglied in der von Dagmar Grundmann (ebenfalls nominiert für den Motivationspreis 2024) gegründeten und geleiteten „Selbsthilfegruppe Gehirnschäden Leipzig für Menschen mit erlittenen Hirnschäden durch Schlaganfall oder Unfall.“ Dort gibt er seine Erfahrungen weiter und macht anderen Mut. Seine Devise: „Ein Schlaganfall ist nicht das Ende“. Außerdem leitet er die Rückenschule in der kognitiven Tagesklinik des Universitätsklinikums Leipzig.