Pflegeexpertin aus Überzeugung

Das Herz von Nadja Stadfeld schlägt für Patientinnen und Patienten mit Schlaganfall. Die Rheinland-Pfälzerin betreut Betroffene als Pflegefachkraft auf einer Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation) – und fand darin ihre Berufung.

Die Berufung gefunden

Seit Oktober 2021 arbeitet Nadja Stadfeld als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialisation) des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Trier. Dort widmet sich die junge Frau mit besonderem Engagement der Pflege und Betreuung von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten. Stadfeld sieht ihren Beruf nicht nur als Job, sondern als Berufung: „Ich wollte schon immer einen Beruf ausüben, in dem ich mit und für Menschen arbeiten kann“, sagt sie. „Anderen Menschen in Ausnahmesituationen zu helfen, erfüllt mich zutiefst und gibt mir jeden Tag aufs Neue den Sinn meiner Arbeit.“ 

Ein komplexes Aufgabenfeld

Stadfeld hat sich schon früh auf die Pflege von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten spezialisiert.

Diese Patienten brauchen besondere Aufmerksamkeit und Betreuung, weil sich ihr Leben durch den Schlaganfall schlagartig verändert hat.
Nadja Stadfeld

Umso wichtiger sei es, eine optimale Versorgung in der Akutphase im Krankenhaus zu gewährleisten und diesen Menschen möglichst lange ein gutes und uneingeschränktes Leben zu ermöglichen, erklärt Stadfeld. Um das Beste für Schlaganfall-Patienten herauszuholen, müssen nicht nur verschiedene Berufsgruppen Hand in Hand arbeiten, sondern auch neue Konzepte her, ist die Pflegeexpertin überzeugt. „Bei Schlaganfall-Patienten kann dies direkt auf der Stroke Unit beginnen und genau hier können die APNs ansetzen“, erklärt die 27-Jährige. Um die Pflegequalität noch weiter zu steigern und eine optimale Versorgung zu gewährleisten, hat sie extra einen Master in Interprofessioneller Gesundheitsversorgung mit dem Schwerpunkt Advanced Practice Nursing (APN) gemacht. 

Advanced Practice Nurse: Expertise für spezialisierte Pflege

Advanced Practice Nurse (APN) steht grob übersetzt für Pflegeexpertin bzw. Pflegeexperte. Das Modell stammt ursprünglich aus den USA. Diese Pflegekräfte spezialisieren sich oft auf bestimmte Bereiche, wie z. B. die Neurologie und übernehmen komplexe pflegerische Aufgaben. Sie sind häufig verantwortlich für das Management von Pflegeprozessen, koordinieren die interprofessionelle Zusammenarbeit und setzen sich für die kontinuierliche Verbesserung der Pflegequalität ein. In der Praxis können sie auch diagnostische und therapeutische Aufgaben übernehmen, die normalerweise Ärztinnen und Ärzten vorbehalten sind, insbesondere in Bereichen, in denen eine intensive, spezialisierte Versorgung notwendig ist, wie z. B. auf der Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation).

Ein Ehrgeiziges Ziel

Mit dem Advanced-Practice-Nursing-Konzept will Stadfeld die Pflegequalität auf der Stroke Unit weiter verbessern. „Im Rahmen des APN-Modells können wir die ganzheitliche Versorgungssituation von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten gezielt unterstützen", erklärt sie. Ihr Konzept sieht vor, neben den Betroffenen auch die Angehörigen aktiv in den Versorgungsprozess einzubeziehen. So sollen Angehörige geschult und kontinuierlich begleitet werden, um sie auf die spätere Pflege zu Hause vorzubereiten. Gleichzeitig soll das APN-Konzept den Kolleginnen und Kollegen helfen, ihre Fachkompetenz durch fachliche Fortbildung und Beratung zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Stadfeld betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften und anderen Gesundheitsberufen. „Die Herausforderungen, die sich aus kognitiven Einschränkungen, Sprach- und Denkproblemen der Patienten ergeben, erfordern interdisziplinäre Beratung und Zusammenarbeit. Nur gemeinsam und mit geeigneten Konzepten können wir die Herausforderungen, die der Schlaganfall an die Pflege stellt, bewältigen“, betont sie.

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