"Anwalt" der Betroffenen

Peter Szczekalla hat selbst erlebt, wie schwierig der Weg zurück ins Berufsleben sein kann. Mit seinen Erfahrungen und seinem Wissen hilft der Jurist jetzt anderen Betroffenen.

Peter Szczekalla weiß aus erster Hand, wie ein Schlaganfall das Leben auf den Kopf stellen kann – besonders, wenn es darum geht, in das Berufsleben zurückzukehren. „Für jüngere Betroffene ist es besonders schwierig“, erklärt er. Es sei oft sehr nachteilhaft, wenn man einen Schlaganfall hatte, so der Volljurist.

 

Szczekalla, der selbst einen Schlaganfall erlitten hat, weiß wovon er spricht, und kennt die Herausforderungen aus eigener Erfahrung. 2010 erlitt der Osnabrücker selbst einen schweren Schlaganfall. Nach zwei Gefäßverschlüssen und einer Hirnoperation kämpft der damals 41-Jährige mit dem Verlust der Sprache und arbeitet sich mühsam zurück ins Leben und das Berufsleben.

Inzwischen sieht man mir die Folgen meines Schlaganfalls aber nicht mehr an.
Peter Szczekalla

Er kennt die Frustration vieler Betroffener: „Es ist frustrierend, keinen Job zu bekommen“, räumt er ein. Deswegen setzt Peter Szczekalla sich seit seinem eignen Schlaganfall vor gut vierzehn Jahren intensiv für die Unterstützung andere Schlaganfall-Betroffenen ein und hilft ihnen auf dem Weg zurück in den Beruf. „Viele wissen überhaupt nicht, welche Ansprüche und Rechte sie nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) haben“, ist seine Erfahrung.

 

Hier kann Peter Szczekalla aufklären und helfen. Dafür hat er extra eine Selbsthilfegruppe in Osnabrück mitgegründet, mit der er Betroffene vernetzen und ihnen zeigen möchte, dass es möglich ist, trotz eines Schlaganfalls beruflich wieder Fuß zu fassen. „Neben den üblichen Fragen nach Schlaganfällen zur medizinischen und sonstigen Versorgung sowie zu Rentenfragen steht der berufliche (Neu-) Einstieg und die berufliche Rehabilitation ganz im Vordergrund der Arbeit der Osnabrücker Selbsthilfegruppe für jüngere Schlaganfall-Betroffen und ihre Angehörigen“, erzählt der Gruppensprecher.  

 

Peter Szczekalla ist überzeugt: Ein Schlaganfall muss nicht das berufliche Aus bedeuten. Mit der richtigen Unterstützung und dem nötigen Durchhaltevermögen können Betroffene ihren Weg zurück in die Arbeitswelt finden. Gut, dass es Menschen wie Peter Szczekalla gibt, die sich dafür einsetzen, dass niemand diesen Weg allein gehen muss.

 

 

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