Der Schlaganfall-Helfer

Nach einem Schlaganfall ist für Betroffene und ihre Angehörigen häufig nichts mehr wie zuvor. Als ehrenamtlicher Schlaganfall-Helfer steht Robert Bauer aus Hohenpeißenberg ihnen bei der Rückkehr in den Alltag zur Seite.

Zu seinem Ehrenamt kommt Robert Bauer vor zwei Jahren durch einen Bericht im Fernsehen. Dort sieht er zufällig einen Beitrag über das Projekt der Schlaganfall-Helfer. Dieses hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe ins Leben gerufen, um Schlaganfall-Betroffenen und ihren Angehörigen in der Nachsorge zur Seite zu stehen. Denn während sie in Akut- und Reha-Klinik in der Regel engmaschig betreut werden, sind sie nach der Entlassung oft auf sich allein gestellt. Ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer sind in dieser Phase für Betroffene und Angehörige da, begleiten und unterstützen sie im Alltag.

 

Robert Bauer ist sofort Feuer und Flamme vom Konzept der Schlaganfall-Helfer.

Ich dachte mir: Das ist ein Engagement, das mir gefällt und meinen Fähigkeiten entspricht.
Robert Bauer

Denn hauptberuflich ist Bauer im Rettungsdienst tätig. „Mein Steckenpferd“, wie er sagt. Über die Website der Schlaganfall-Hilfe absolviert er eine spezielle Online-Schulung, um sich auf sein neues Ehrenamt vorzubereiten. Hier eignet er sich zusätzliches Wissen rund um den Schlaganfall an: über medizinische Aspekte, Therapieformen und Rehabilitationsmaßnahmen.

 

Zum Abschluss seiner Schulung hospitiert Robert Bauer für eine Woche auf einer sogenannten Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation) im Krankenhaus. Hier lernt er viele Schlaganfall-Betroffene kennen – und ist schnell mittendrin in seinem neuen Ehrenamt. Vielen der Betroffenen kann er dank seines neu erworbenen Wissens gute Ratschläge für die Zeit nach dem Akut-Krankenhaus mit auf den Weg geben.

 

Mit einer Betroffenen entwickelt sich sogar eine langfristige Betreuung: Frau W. hat einen schweren Schlaganfall erlitten und leidet dadurch unter einer Aphasie (Sprachstörung). Robert Bauer besucht sie mehrfach während der Reha und später auch zu Hause. Sogar zum ersten Termin bei einem niedergelassenen Neurologen begleitet er Frau W. und ihren Ehemann. Und immer wieder telefonieren die beiden. Bauer hakt nach: „Wie läuft es in den Therapien?“ Er motiviert: „Bleiben Sie dran.“

 

Sowohl Frau W., die Robert Bauer für den Motivationspreis vorgeschlagen hat, als auch ihr Ehemann seien von dieser Unterstützung begeistert, berichtet Bauer. Aber auch für ihn selbst ist die ehrenamtliche Arbeit als Schlaganfall-Helfer ein besonderes Erlebnis: „Es ist so toll zu sehen, welche Fortschritte die Betroffenen machen können, wenn sie kontinuierlich trainieren.“

 

: Motivationspreis 2024

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