Die Welt-Schlaganfall-Organisation (WSO) rief 2014 in Anlehnung an die allgemeine Deklaration der Menschenrechte (UN- Menschenrechts-Charta) die „Global Stroke Bill of Rights“ aus, eine weltweit gültige Erklärung der Rechte von Patienten mit Schlaganfall.
Flächendeckende Versorgung von schlaganfallbetroffenen Patienten
Das bedeutet: Überall auf der Welt müssen Patienten mit Schlaganfall eine gleichwertige, optimale Betreuung erhalten. Doch wie schwierig die weltweite Umsetzung dieser Forderung ist, bemerkt man, wenn man die „Menschenrechte“ der Patienten mit Schlaganfall einzeln in den Ländern abfragt.
- Erhalten alle Patienten schnelle und qualifizierte Hilfe unabhängig vom Wohnort – in der Stadt, in dünn besiedelten Gebieten und in Entwicklungsländern?
- Ist die Betreuung weltweit gleich unabhängig von Alter und Geschlecht, von der kulturellen Herkunft, dem nationalen Gesundheits- und Versicherungssystem, vom individuellen, sozialen und finanziellen Status?
- Ist die Langzeitbetreuung gleichermaßen gewährleistet?
- Wie steht es mit den Chancen auf körperliche und psychologische Rehabilitation, auf Wiedereingliederung in den Beruf?
Erklärung der Rechte für Schlaganfall-Patienten
Die „Erklärung der Rechte für Schlaganfall-Patienten“ erfolgte, weil es international erhebliche Mängel und Defizite gab und gibt. Diese gilt es zu mildern und schließlich zu beseitigen. Auch die 2003 gegründete europäische Patientenorganisation SAFE (Stroke Alliance for Europe) setzt hier an. Ihr Ziel ist es, den Patienten das Recht auf Zugang zu wichtigen Behandlungen zu verschaffen, die Zahl der Schlaganfälle in Europa wesentlich zu verringern und die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern.
Versorgung von schlaganfallbetroffenen Patienten im internationalen Vergleich
Im internationalen Vergleich steht Deutschland sehr gut da. Heute kann sich in unserem Land jeder informieren, wie man einem Schlaganfall vorbeugen kann und in der Akutversorgung haben wir im weltweiten Vergleich organisatorisch und fachärztlich einen sehr hohen Standard. Gleiches gilt für die Rehabilitation. Vorbildlich ist die Organisation der Schlaganfall-Selbsthilfe in Deutschland – bundesweit gibt es rund 360 Schlaganfall-Selbsthilfegruppen. Neben ehrenamtlich tätigen Bürgern engagieren sich viele Schlaganfall- Patienten selbst. Auch in englischsprachigen Ländern wie in den USA, Kanada, Australien oder England, aber auch in Schweden gibt es hervorragende Selbsthilfe-Strukturen. Trotzdem gilt: Es gibt nichts Gutes, das nicht noch zu verbessern wäre.
Kontakt zu Stefan Stricker
- Nachricht schreiben
- 05241 9770-49
Kontakt zu Dr. Markus Wagner
- Nachricht schreiben
- 05241 9770-13