Wie geht es Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten in der Nachsorge? Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe wollte es wissen und befragte 2021 mehr als 3.300 Betroffene. 979 von ihnen nahmen an der Befragung teil, rund zwei Drittel hatten einen Hilfsmittelbedarf. Mögliche Ursachen für einen Hilfsmittelbedarf sind in der eingeschränkten Mobilität von Schlaganfall-Betroffenen zu finden. So gaben 44 Prozent an, sie hätten Schwierigkeiten, sich zu bewegen. 33 Prozent haben Probleme, sich selbst zu versorgen. Und 41 Prozent der Befragten fällt es seit ihrem Schlaganfall schwerer, für sie wichtige Dinge zu tun wie Freizeitaktivitäten, Hobbys nachzugehen oder Kontakte zu anderen Menschen zu pflegen.
Defizite in der Hilfsmittel-Beratung
Die größte Herausforderung in der Versorgung mit Hilfsmitteln scheint die umfassende Information der Betroffenen Eine Befragung von Schlaganfall-Betroffenen zeigt, dass die Hilfsmittelversorgung in Deutschland noch verbesserungsfähig ist. zu sein. Mit 52 Prozent bestand der größte Bedarf bei der Hilfsmittelberatung. Die Befragten gaben an, dass sie sich bei der Beschaffung von Hilfsmitteln nicht gut oder teilweise nicht gut beraten fühlten. Von Problemen, die benötigten Hilfsmittel zu bekommen, berichteten 9 Prozent der Befragten, 14 Prozent benötigten weitere bauliche Maßnahmen in ihrem Zuhause.
Schwer Betroffene besser informiert
Dabei sind es offensichtlich nicht die Menschen mit den schweren Schlaganfällen, die mehr Beratung benötigen. Im Gegenteil: Betroffene mit einem Pflegegrad oder einem Behinderungsgrad und diejenigen, die selbst eine schwere Betroffenheit angaben, fühlen sich offensichtlich deutlich besser versorgt und informiert als die leicht bis mittelschwer Betroffenen. Die Vermutung besteht, dass schwer betroffene Patientinnen und Patienten grundsätzlich besser aufgefangen werden und zum Beispiel mehr Informationen über den Pflegedienst erhalten.
Probleme beim Erhalt
Beim Erhalt von benötigten Hilfsmitteln haben dagegen eher die schwer Betroffenen Probleme. Das gaben 24 Prozent der Befragten in dieser Gruppe an. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass schwer Betroffene eine aufwendigere Versorgung benötigen. Moderne Hilfsmittel wie funktionelle Elektrostimulation sind jedoch deutlich teurer als herkömmliche Produkte. Hier kommt es wesentlich häufiger zu Ablehnungen durch die Krankenkassen.
Zeit kein Faktor
Bemerkenswert sind die Ergebnisse der Befragung auch vor dem Hintergrund, dass der Schlaganfall bei vielen Teilnehmenden bereits fünf oder mehr Jahre zurücklag. Auch nach Jahren des Lebens mit Schlaganfall besteht bei vielen Betroffenen noch ein erheblicher Bedarf in Bezug auf das Thema Hilfsmittel.